Nicht ganz ohne Grund hat sich Laichingen in den 90er Jahren Albert Schweitzer zum Namensgeber seiner Schule gewählt, war dieser doch selbst einmal für einige Tage im benachbarten Nellingen zu Besuch auf der Laichinger Alb, um hier für sein Krankenhaus in Lambarene spenden zu sammeln. Dies hat uns veranlasst, den Ort, an dem Albert Schweitzer selbst einmal die Orgel gespielt hat, als Ausrichtungsort für ein weiteres Konzert im Namen Albert Schweitzers zu wählen. Entsprechend waren wir zu Gast in der Ev. Andreaskirche in Nellingen. Und so wurde am 12. Oktober 2025 die Ev. Kirche in Nellingen zur Bühne einer ganz besonderen Feier. Zahlreiche Musikliebhaber, Gemeindemitglieder, einige ehemalige Lehrkräfte des Gymnasiums und Interessierte folgten unserer Einladung, dem Leben und Wirken des weltberühmten Humanisten, Mediziners und Musikers zu gedenken.
Werke von Albert Schweitzers Lieblingskomponisten standen im Zentrum des Abends und entfalteten unter den Händen von Organist und Albert Schweitzer-Kenner Matthias Grüber ihr ganzes Klangspektrum. Die Konzertbesucher*innen wurden mit einem vielfältigen Programm verwöhnt. Zu hören waren unter anderem eine eigene Komposition Albert Schweitzers aus seiner Jugend sowie seine berühmten Bach-Interpretationen. Besonders bewegend erklangen Bachs „Toccata und Fuge in d-Moll“ und „Präludium und Fuge in C-Dur“. Felix Mendelssohn Bartholdys feinsinnige „Orgelsonate Nr. 6 in d-Moll“ und César Francks emotionale „Prélude, Fuge et Variation“ bereicherten das musikalische Spektrum und unterstrichen die Vielseitigkeit des Abends.
Ein Höhepunkt des Konzerts war die lebendige und einfühlsame Moderation durch Schüler*innen der Klasse 7c des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Laichingen. In kurzen, selbst verfassten Texten stellten sie Stationen aus Schweitzers Leben vor, zitierten prägende Gedanken und verbanden musikalische und menschliche Aspekte auf kreative Weise. Die jungen Moderator*innen führten das Publikum durch das Programm, sorgten für nachdenkliche Impulse und vermittelten den Geist Schweitzers mit viel Engagement. Im Gespräch mit Herrn Grüber selbst machten sie sich Gedanken, warum Albert Schweitzer immer noch ein guter Namenspatron für das Gymnasium ist.
Das Orgelkonzert wurde zu einem echten Gemeinschaftserlebnis: Die Verbindung von Musik und Wort, von Tradition und jugendlicher Perspektive, ließ das Leben und Wirken Albert Schweitzers neu aufleuchten. Viele Besucher*innen zeigten sich tief bewegt – sowohl vom musikalischen Können des Organisten als auch vom kreativen Einsatz der 7c. Das Orgelkonzert hat gezeigt, wie wichtig kulturelles Engagement und generationenübergreifende Zusammenarbeit für eine lebendige Gemeinschaft sind.





