Der Leistungskurs Geschichte trifft Zeitzeugen des Nationalsozialismus im Laichinger Seniorenzentrum

Im Zuge des Themenschwerpunkts Nationalsozialismus unternahm der Leistungskurs Geschichte von Herrn Mayer einen Ausflug ins Seniorenzentrum Laichingen für ein Zeitzeugeninterview.

Im Zuge des Themenschwerpunkts Nationalsozialismus unternahm der Leistungskurs Geschichte von Herrn Mayer einen Ausflug ins Seniorenzentrum Laichingen für ein Zeitzeugeninterview.

Ziel des Ausflugs war, das theoretisch Gelernte mit der erlebten Realität der Bewohnerinnen und Bewohnern zu vergleichen. Im Unterricht überlegten sich die Schülerinnen und Schüler vorab Fragen, die sie den Bewohnerinnen und Bewohnern stellen wollten. Die sieben Schülerinnen und Schüler sprachen mit vier Senioren. Die Themenbereiche reichten von Alltagserfahrungen in der Schule und der Freizeit, über die NS-Jugendorganisationen und die grausamen Verbrechen des „Dritten Reichs“, aber auch die Erlebnisse im Krieg und in der Nachkriegszeit.

An ihre Schulzeit konnten sich alle Senioren noch sehr gut zurückerinnern. Die Zeit wurde von den meisten noch als recht positiv in Erinnerung behalten, obwohl auch in der Schule die Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus allgegenwärtig und Veränderungen im schulischen Leben sichtbar waren. So wurde zum Fahnenappell angetreten, jüdische Mitschüler mussten die Schule verlassen und der Direktor trug nur noch Parteiuniform. Zuhause wurde dagegen nur selten über Politik gesprochen und obwohl alle in die NS-Jugendorganisationen gehen mussten, hätten die befragten Senioren in Ihrer Freizeit am liebsten „Unfug“ – fernab von Partei und Politik – getrieben. 

Auf die Verbrechen der Nationalsozialisten angesprochen, äußerten die Bewohner ihre Bestürzung und – auch viele Jahrzehnte danach – sind sie fassungslos. Obwohl sie das Ausmaß der NS-Vernichtungsmaschinerie im Nachhinein überraschte, hätte man damals als Deutsche oder Deutscher schon wissen können, was die Nationalsozialisten planten und umsetzten, wenn man gewollt hätte.

Der Krieg und die Zeit danach wurden als eine Episode harter Entbehrungen und Grausamkeiten empfunden, die aber auch Lichtblicke hatte.

Gegen Ende des Interviews wurde ein Bewohner noch einmal sehr deutlich: Er fände es beängstigend, dass antisemitische und rechtsextreme Tendenzen auch in unserer Zeit wieder stärker würden. Das Geschehene dürfe sich nicht wiederholen; darin waren sich alle Befragten einig.

Wir, die Schülerinnen und Schüler des LK Geschichte, bedanken uns sowohl bei den

Seniorinnen und Senioren, die sich die Zeit für uns genommen haben, als auch bei der Leitung des Altersheims, welche die Organisation übernommen hat.

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